Das Buch Genesis, 45

Revidierte Einheitsübersetzung 2016

1 Josef vermochte nicht mehr an sich zu halten vor allen, die um ihn standen, und rief: Schafft mir alle Leute hinaus! So stand niemand bei ihm, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab.

2 Er begann so laut zu weinen, dass es die Ägypter hörten; auch am Hof des Pharao hörte man davon.

3 Josef sagte zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Ist mein Vater noch am Leben? Seine Brüder waren nicht fähig, ihm zu antworten, weil sie fassungslos vor ihm standen.

4 Josef sagte zu seinen Brüdern: Kommt doch näher zu mir her! Als sie näher herangetreten waren, sagte er: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.

5 Jetzt aber schmerze es euch nicht und es brenne nicht in euren Augen, weil ihr mich hierher verkauft habt. Denn um Leben zu erhalten, hat mich Gott vor euch hergeschickt.

6 Ja, zwei Jahre sind es jetzt schon, dass der Hunger im Land herrscht. Und noch fünf Jahre stehen bevor, in denen man weder pflügen noch ernten wird.

7 Gott aber hat mich vor euch hergeschickt, um euch im Land einen Rest zu erhalten und euch für eine große Rettungstat am Leben zu lassen.

8 Also nicht ihr habt mich hierhergeschickt, sondern Gott. Er hat mich zum Vater für den Pharao gemacht, zum Herrn für sein ganzes Haus und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten.

9 Zieht eiligst zu meinem Vater hinauf und meldet ihm: So hat dein Sohn Josef gesagt: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gemacht. Komm herunter zu mir, zögere nicht!

10 Du kannst dich im Gebiet von Goschen niederlassen und wirst in meiner Nähe sein, du mit deinen Söhnen und deinen Kindeskindern, mit deinen Schafen und Ziegen und deinen Rindern und mit allem, was dir gehört.

11 Dort werde ich für dich sorgen, damit du nicht verarmst, du und dein Haus mit allem, was dir gehört, denn noch fünf Jahre dauert die Hungersnot.

12 Siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders sehen, dass mein Mund mit euch redet.

13 Erzählt meinem Vater von meinem hohen Rang in Ägypten und von allem, was ihr gesehen habt! Beeilt euch und bringt meinen Vater hierher herab!

14 Er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; auch Benjamin weinte an seinem Hals.

15 Josef küsste dann weinend alle seine Brüder. Darauf sprachen seine Brüder mit ihm.

16 Am Hof des Pharao verbreitete sich die Nachricht: Die Brüder Josefs sind gekommen. Und das war gut in den Augen des Pharao und seiner Diener.

17 Der Pharao sagte zu Josef: Sag zu deinen Brüdern: So sollt ihr es machen: Beladet eure Tiere und reist ins Land Kanaan zurück!

18 Holt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir! Ich will euch das Beste vom Land Ägypten geben; von den besten Erzeugnissen des Landes dürft ihr essen.

19 Du hast den Auftrag erhalten. Das tut: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen mit für eure Kinder und Frauen, lasst euren Vater aufsteigen und kommt!

20 Es soll euch nicht leid sein um euren Hausrat. Denn das Beste aus dem ganzen Land Ägypten soll euch gehören.

21 Die Söhne Israels machten es so. Josef stellte nach der Weisung des Pharao Wagen zur Verfügung und gab ihnen Verpflegung mit auf die Reise.

22 Allen schenkte er Festgewänder, Benjamin aber schenkte er dreihundert Silberstücke und fünf Festgewänder,

23 seinem Vater schickte er entsprechend: zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot, sowie Reiseverpflegung für seinen Vater.

24 Dann entließ er seine Brüder. Als sie sich auf den Weg machten, sagte er noch zu ihnen: Streitet nicht unterwegs!

25 Sie zogen also von Ägypten hinauf und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob.

26 Sie berichteten ihm: Josef ist noch am Leben. Er ist sogar Herrscher über das ganze Land Ägypten. Jakobs Herz aber blieb unbewegt; denn er glaubte ihnen nicht.

27 Als sie ihm aber alles erzählten, was Josef zu ihnen gesagt hatte, und als er die Wagen sah, die Josef geschickt hatte, um ihn zu holen, lebte der Geist Jakobs, ihres Vaters, wieder auf

28 und Israel sagte: Genug! Mein Sohn Josef lebt noch. Ich will hingehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.




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Genesis 45 erzählt die Geschichte von Joseph, der seinen Brüdern, die ihn viele Jahre zuvor als Sklave verkauft haben, schließlich seine wahre Identität enthüllt. Er vergibt ihnen und lädt ihnen seine ganze Familie ein, während des Hungers, der die Region plagte, mit ihm in Ägypten zu leben. Die fünf folgenden Verse wurden für ihre Relevanz mit den in diesem Kapitel behandelten Themen ausgewählt.

Genesis 41:52: "Zu der Sekunde nannte er Ephraim, weil er sagte, Gott machte mich in dem Land meines Leidens fruchtig." Joseph nennt seinen jüngsten Sohn Efraim als Erinnerung an Gottes Segen, selbst inmitten seiner Not in Ägypten.

Exodus 1:7: "Und die Kinder von Israel fehlten und nahmen viel zu und multiplizierten und wurden stark gestärkt; so dass die Erde mit ihnen erfüllte." Gottes Versprechen an Abraham, Isaac und Jacob, dass seine Abstammung zahlreich sein würde, beginnt sich selbst zu erfüllen, während Josephs Familie in Ägypten gegründet wird.

Leviticus 19:18: "Du sollst weder Rache nehmen, noch wird es gegen die Kinder deines Volkes sein, aber du sollst deinen Nachbarn als dich selbst lieben. Ich bin der Herr." Josephs Haltung der Vergebung seiner Brüder ist ein lebendiges Beispiel für das Gebot der Liebe seines Nachbarn und nicht nach Rache.

Deuteronomium 30:3: "Dann wird der Herr, dein Gott, dich von deiner Gefangenschaft zurückkehren und dich von dir schütteln und sich wieder unter allen Nationen versammeln, unter denen sich der Herr, der Herr, dein Gott auf dich verbreitet hat." Die Geschichte von Joseph und seiner Familie, die sich in Ägypten versammelten, ist ein Beispiel für Gottes Treue, um seine Verheißungen zu erfüllen und sein Volk zurück in sein Land zu sammeln.

Joshua 24:15: "Aber wenn es Ihnen für Ihre Augen böse erscheint, dem Herrn zu dienen, habe ich heute denjenigen gewählt, die dienen; wenn die Götter, denen sie Ihren Eltern dienten, die im Fluss waren, oder den Göttern von Göttern Die Amoriten, in deren Wohnung Land, aber ich und ich werden dem Herrn dienen. " Josephs Entscheidung, Gott zu dienen und mit Liebe und Vergebung anstelle von Rache zu handeln, ist ein Beispiel für uns, wie wir unser Leben leben und andere behandeln sollten.





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